Diese Meldung in der Jahresübersicht 2016
Für den Versuch, 200 Euro Rundfunkbeitrag von Sieglinde Baumert einzutreiben, muss der MDR nun knapp 6000 EURO vorlegen, wie die NDR Sendung ZAPP auf ihrer Internetseite mitteilt. Das Geld könnte sich der MDR zwar von der Schuldnerin wiederholen, aber wie erfolgreich wird er bei den 6000 EURO sein, wenn er schon bei 200 EURO gescheitert ist?
Der Artikel nutzt die Gelegenheit, Frau Baumert zu diskreditieren, weil sie diese Kosten dem ehrlichen Beitragszahler auflasten würde. Das hat nichts mit Freiheit der Berichterstattung zu tun, sondern ist PR in eigener Sache.
Auch in anderen Zeitungsartikeln wird oft durch die Wortwahl versucht, die Kritiker des Rundfunkbeitrags in eine bestimmte Ecke zu stellen. Schwarzseher, Beitragspreller oder sonstigen negativ besetzen Worte finden da Verwendung. Ganz in dem Duktus, als würden diese nicht zahlen, aber dennoch das Fernsehprogramm konsumieren. Doch nun gibt es die erste Person, die sich anstelle einer Vermögensauskunft lieber in den Knast stecken lässt, als die Sender zu finanzieren. Dadurch ändert sich die Wortwahl: GEZ Rebellin.
Dumm nur, dass der MDR nicht selbst einen Schuldenturm betreibt, wie es 2007 in einer Satire für den HR angeregt wurde. Er hat nun erst einmal Kosten in einer Höhe am Bein, die etwa 2/3 des Rundfunkbeitrages ausmachen, die er vermutlich jemals von Sieglinde Baumert in ihrem Leben bekommen hätte. Es ist auch anzunehmen, dass ihrem Beispiel weitere Menschen folgen werden, die eh nichts mehr zu verlieren haben. Das scheint aktuell für 40 Prozent der Deutschen zuzutreffen.
Hier zeigt sich, dass viele Dinge im Staat nur deshalb funktionieren, weil die Menschen zu diszipliniert sind. Was wäre los, wenn sich einfach mal zehn Prozent in Erzwingungshaft nehmen lassen?