Rundfunkbeitrag Aktuelles 17.04.2016

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Im Blog klagen-gegen-rundfunkbeitrag.blogspot.de wurden bereits vor einer Woche die Grundlagen der Vollstreckung von Rundfunkbeiträgen noch einmal ausführlicher dargelegt. Dabei wird unter anderem ausgeführt, dass der MDR bei einer Beitragsschuld ab 500 EURO nicht mehr auf die Auskunft von Sieglinde Baumert angewiesen wäre, sondern über Dritte die Vermögensauskunft hätte einholen können. Ein weiteres Beispiel, dass Rundfunkanstalten scheinbar nicht mit Geld umgehen können.

Anstatt zu warten, bis die Beitragsschuld entsprechend angewachsen wäre, wurde vom MDR viel Geld verbrannt. Auch in anderen Bereichen sieht es mit dem Einsparwillen nicht wirklich gut aus, so dass der KEF-Vorsitzende Heinz Fischer-Heidlberger vor einem Anstieg des Rundfunkbeitrags ab 2021 auf über 19 EURO ausgeht (Focus.de).

Ob das alles den Beitragszahlern wirklich so viel wert ist?

Der Fernsehkonsum ist immer noch sehr hoch (Tagesspiegel), aber bei jüngeren Zuschauern abnehmend. Junge Menschen haben in den 70/80ern schon weniger Fernsehen konsumiert, wie ich bei den Recherchen zur Meldung vom 09.02.2016 nachlesen konnte. Allerdings ändert sich jetzt das Konsumverhalten: Selbstbestimmt und ohne festes Zeitschema. Ob das so bleiben wird, wird man sehen, aber ein Zeitschema lasse ich mir trotz höherem Alters auch schon nicht mehr aufdrücken.

Von der in Artikel 5 GG vorgegebenen Freiheit der Berichterstattung machen die Sender insofern Gebrauch, dass sie nicht über die wirklich relevanten Themen berichten. In einem Interview der Telepolis zieht der ehemalige FAZ-Journalist Stefan Schulz folgendes Fazit zu den Nachrichtensendungen von ARD und ZDF:

„Ich habe in den vergangenen Monaten seit April 2015 bis auf wenige Ausnahmen alle heute-journals und Tagesthemen gesehen [...] Mein Fazit, mein Ratschlag, lautet: Fernseher aus!”

Dem Interview lässt sich auch entnehmen, dass das ZDF für ein Jahr Nachrichten ein Budget von 86 Millionen Euro bereitstellt, also nur ein Bruchteil des Milliardenanteils des ZDF. Auch wird die richtige Frage in dem Raum gestellt:

„Die eigentliche, nämlich wertfreie Frage ist, unter welchen Bedingungen Menschen die Leistung von Medien akzeptieren. Beobachtet man das Nutzerverhalten, stellt man fest, dass die Medien, die für sich Glaubwürdigkeit reklamieren, immer weniger genutzt werden. Fünf Prozent der heute-Journal-Zuschauer sind unter 40 Jahren alt. Die Auflage der F.A.Z. sank in den vergangenen fünf Jahren von 460.000 auf 260.000 Stück.”

Durch die sinkende Nutzung wird die Frage, für was man eigentlich soviel Geld bezahlen soll, spätestens 2021 eine neue Dynamik erleben.

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